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9 + 5 Mythen rund um Architekt*innen und Architektur

Heute möchte ich mit euch mit einigen Mythen rund um Architekt*innen und Architektur anschauen, die mir oft begegnen. Ich hoffe, ihr werdet überrascht sein wie vielschichtig und faszinierend mein Beruf ist und gleichzeitig erkennen wie sehr wir für euch arbeiten und auch wie bodenständig der Beruf eigentlich ist. Los gehts:

2. Nur alte Gebäude sind architektonisch wertvoll:

Die Frage hierbei ist was sind „alte“ Gebäude, was beinhalten sie und wo sind sie verortet? Moderne Architektur kann sehr ästhetisch, wertvoll und beeindruckend sein. Es gibt viele zeitgenössische Bauten die geschätzt werden und auch langfristig geschützt werden sollten. Ich finde vor allem die Gebäude aus den Jahren zwischen dem was allgemeinen unter alter Architektur und jetziger, gebaut wurde haben viel Potential. Ich denke dabei an die Moderne der 50Jahre oder die Betonarchitektur der 70er Jahre mit individuellem Platz für viele. 

3. Architektur ist nur für Wohlhabende:

Der gebaute Raum umgibt uns alle und dadurch beeinflußt Architektur viele Bereiche des täglichen Lebens, von öffentlichen Gebäuden und Parks bis hin zu Wohnhäusern und Verkehrsinfrastrukturen. Daher sollte der Mensch egal ob wohlhabend oder gerade besonders, wenn das. Nicht der Fall ist immer im Fokus stehen. Mir persönlich gefällt der Satz: “Architektur für alle“ sehr gut.

4. Architektur ist nur Kunst:

Ästhetische Aspekte sind ein wichtiger Bestandteil von Architektur, vielleicht auch ein Ziel welches erreicht werden sollte. Jedoch beinhaltet jede Art von Architektur auch technisches Wissen, Bauphysik, Materialkunde und Statik. Es müssen oft viele Einschränkungen beachten, darunter Bauvorschriften, Kundenwünsche, Budgets und Machbarkeiten. Ein großer Teil der Arbeit einer Architekt*in besteht auch aus Verwaltungsaufgaben, wie dem Einholen von Genehmigungen, dem Erstellen von Kostenschätzungen und dem Koordinieren von Bauabläufen. Somit ist das Kümmern auch ein wichtiger Teil der Tätigkeit einer Architekt*in.

5. Architekten und Architektinnen arbeiten immer allein:

Jedes Bauvorhaben ist Teamarbeiten, an denen Ingenieur*innen, Bauleiter*innen, Handwerker*innen und viele andere Fachleute beteiligt sind. Zudem müssen Architekt*innen unbedingt gut mit Handwerker*innen zusammenarbeiten können. Wie so oft: alleine kommt man nicht weit.

6. Architekt*innen entwerfen nur große, berühmte Gebäude:

Ich denke anhand der vorherigen Antworten ist dir klargeworden, dass das nicht so stimmt. Sicher arbeiten einige Architekt*innen, auch „Stararchitekten“ genannt, an bekannten Projekten. Jedoch wie in den meisten Brachen gibt es eben auch viele Architekt*innen die hochwertige Architektur im kleineren Stil machen. Sie entwerfen kleine Wohnhäuser, Gewerbebauten oder öffentliche Einrichtungen. Aus aktuellem Anlass: *Adele war letztes Wochenende in München* Wie viele kleinere Bands, Musiker oder auch Gruppen gibt es die du gut findest, von denen aber viele andere Menschen nicht nie was gehört haben. So ist es auch mit Architekten und Architektinnen. 

7. Architekt*innen wissen alles über Baustoffe und Bauverfahren:

Obwohl Architekt*innen oft ein weitgefächertes Wissen über Baustoffe und Bauverfahren haben, können sie gar nicht alles und dann auch noch den aktuellen Stand dazu wissen. Dafür ist das Feld zu groß. Aus diesem Grund arbeiten sie oft mit spezialisierten Fachleuten zusammen, um die besten Lösungen für ein Projekt zu finden.

8. Der Architekt oder die Architektin übernimmt alle Aufgaben:

Ein Architekt/eine Architektin ist zwar für den Entwurf und die Planung zuständig, aber die Ausführung liegt bei Bauunternehmen und Handwerkern. Auch die Bauherren oder Baufamilien haben Aufgaben zu erfüllen. Es ist wichtig, die Rollen und Verantwortlichkeiten klar zu definieren um ein gutes Miteinander zu bekommen. 

9. Alle Architekten haben die gleiche Herangehensweise:

Die Beziehung zwischen Architekt und Kunde kann herausfordernd sein, da es oft unterschiedliche Vorstellungen und Erwartungen gibt. Aus diesem Grund ist es wichtig die richtige Architekt*in für sich zu finden, denn jede Architekt*in hat ihren eigenen Stil und ihre eigene Herangehensweise. Es ist wichtig, jemanden zu finden, der die spezifischen Bedürfnisse und Vorstellungen der Familie versteht und umsetzen kann.

UND JETZT NOCH EIN PAAR BESONDERE MYTHEN, die sich auf mein Thema den Hausumbau beziehen: Einmal gebaut, bleibt ein Gebäude unverändert: uuulala – Gebäude werden oft renoviert, umgebaut oder erweitert, um den sich ändernden Bedürfnissen und Technologien gerecht zu werden und das ist so schön. Es ist wichtig auch die weitere Entwicklungsmöglichkeiten im Hinterkopf zu haben. Der Rückbau und Umbau spielt langfristig eine große Rolle.

1. Eine Architekt*in ist nicht nötig für einen Umbau:

Viele glauben, dass sie keine Architekt*in für einen Hausumbau brauchen. Eine Architekt*in kann jedoch helfen, den verfügbaren Raum optimal zu nutzen, aus dem Haus das Beste für die Bewohner rauszuholen, rechtliche Anforderungen zu erfüllen und langfristige Probleme zu vermeiden.

2. Ein Umbau ist schnell erledigt:

Viele unterschätzen den Zeitaufwand für einen Umbau. Neben der Bauzeit müssen auch Planungs- und Genehmigungsphasen berücksichtigt werden, die oft länger dauern als erwartet. Die Bauzeit beim Umbau ist leicht zu Unterschützen. Oft kommen beim Abbruch unvorhergesehene Sachen zum Vorschein, mit denen dann weitergearbeitet werden muss. Aber das macht die Sache auch spannend und sehr individuell. 

3. Ein Umbau erfordert immer eine Baugenehmigung:

Nicht jeder Umbau bracht eine Baugenehmigung. Eine Architekt*in kann helfen, festzustellen, welche Maßnahmen genehmigungspflichtig sind und welche nicht.

4. Man kann während des Umbaus im Haus bleiben:

Das ist abhängig vom Umfang des Umbaus. Es kann es notwendig und sinnvoll sein, vorübergehend auszuziehen. Staub, Lärm und eingeschränkte Nutzung von Räumen können den Alltag stark beeinträchtigen und den Arbeitsablauf verzögern.

5. Selbermachen spart immer Geld:

Allgemein kann nicht davon ausgegangen werden, dass selbermachen Geld spart. Es ist immer die Frage WER macht es und WAS wird für die Tätigkeit an Wissen, Handfertigkeit, Material und Maschinen benötigt. Auch hier kann eine Architekt*in Einschätzungen geben, welche Arbeiten in Eigenleistung sinnvoll sind und bei welchen Arbeiten es ratsam ist einen professionellen Handwerksbetrieb zu beauftragen.

FAZIT

Soooo, dass waren jetzt einige der großen Mythen. Ich bin mir sicher ihr kennt noch mehr : ) Lasst uns gerne zusammen darüber sprechen. Welcher Mythos hat euch am meisten überrascht oder zum Nachdenken angeregt? Hat sich eure Vorstellung von Architektur geändert?

Fotos by studio daniela tombergs und *by freepik

soweit. sogut.

Hallo, ich bin Daniela. Ich begleite und berate Familien beim Umbau ihres Zuhauses.