1. Liebe geht raus an den Sommer
Ich liebe Sommer. Lange Tage, viel Licht, große Leichtigkeit und wenig Müssen. Leider ist Hitze mein Endgegner. Darum bin ich begeistert wie ein Haus zu einem wunderbaren Begleiter während des gesamten Sommers werden kann.
2. Welche baulichen Maßnahmen dein Haus für den Sommer fit machen
Im Sommer spielt sich viel vom Leben draussen ab. Oder drinnen wenn es draussen zu heiß wird oder die Mücken zu garstig werden. Darum ist eine passende Verbindung von Innenraum und Aussenraum wichtig. Der Blick oder auch die Bewegung soll deinen Raum mit der Umgebung verbinden. Das kann durch bodentiefe Fenster geschehen die dazu einladen raus zugehen, die offen bleiben können und ein Gespräch zwischen der Küche und dem Essplatz ermöglichen. Oder zwischen dem Arbeitsraum und dem Platz wo die Kinder spielen. Oder welche Anforderungen du und deine Familie an die Kombination von Bereichen innerhalb und ausserhalb des Hauses habt.
Bodentiefe Fenster ermögliche aber auch, dass du im Schatten und kühlen Haus Yoga machen kannst und trotzdem das Gefühl hast draussen zu sein. Sie ermöglichen deinem Kind auf dem Boden zu krabbeln, ohne von Ameisen gebissen zu werden. Und so viel mehr. Letztens haben wir bei Gewitter ein Picknick mit offenen Fenstern gemacht.
Bei der Verbindung des Gartens/Terrasse/Balkon mit dem Wohnraum spielt auch die Wahl des Bodenbelags eine wichtige Rolle. Durch eine bewusste Entscheidung kann dieser den Unterschied betonen oder minimieren. Im Innenraum ist es sinnvoll einen Bodenbelag zu wählen, der strapazierfähig oder gut alternd ist. Es eignen sich Stein, Keramik, Holz und einige Mischvarianten. Wir haben einen geschliffenen und beschichteten Estrich. Für mich eine sehr gute Lösung. Soll der äussere Bodenbelag dazu im Kontrast stehen, oder gleich sein? Wie wird die Schwelle ausgebildet. Braucht ihr es barrierefrei? Befinden wir uns im Erdgeschoss, oder einem höher liegendem Bereich?
So haben wir es gelöst: optisch Kochen wir im Garten, aber bei der Küche geht es gut 45 cm runter. Hier kann am Abend auch einfach ein Limo auf dem Boden getrunken werden. Und gleichzeitig können frische Kräuter zum Kochen direkt beim Küchenfenster geholt werden. Daneben befindet sich ein Holzdeck mit Stufen zum Sitzen.
Einen Traum habe ich noch. Irgendwann mal eine Dusche direkt vom Garten betreten zu können. Das wäre für Hund und Kinder und Gartenarbeit mein absoluter Traum. Auch Gäste müssten nicht in das Haus gehen um sich frisch machen zu können. Diese Möglichkeit ist natürlich (bei Umbaumaßnahmen) nicht immer möglich.
3. Ein paar einfache Möglichkeiten das Zuhause an sommerliche Temperaturen und Gefühle anzupassen:
3.1. Verschattung
Auch abseits von vollverdunkelnden Rollladen, elektrischen Jalousien und UV-Schutz Glas gibt es Möglichkeiten die Sonne und auch eine Großteil der Hitze draussen zu lassen:
- Klassisch Fensterläden - morgens nach dem Lüften schließen, dann bleibt es drinnen kühl und es gibt zudem ein schönes Licht.
- Aus einem meiner gern gelesenen Bücher „textile Architektur“ von Sylvie Krüger stammt unsere Verschattung im Wohn/Küchenbereich: Bast-Rollos vor den Fenstern: Wir sind seit über 10 Jahren begeistert. Von innen sehen wir super raus und von aussen kommt kaum Sonne und Hitze rein. Und das Muster, das das Licht auf dem Boden malt ist wunderschön.
- Innen liegende Vorhänge bringen wenig Hitzeschutz, da die Temperatur ja schon im Haus ist. Aber auch hier gibt es Möglichkeiten, die mehr Spass machen als andere und vor allem Farben die wärmer wirken oder eben kälter. Wir haben zwei Jalousien. Eine rosa. Eine gelb. Beide auf der Nord/Westseite. Bei der gelben Jalousie wirkt der ganze Raum warm + einladend. Bei der rosa Jalousie wirkt der Raum kühl + verspielt. Welche Farbe passt für welchen Raum und vielleicht sogar für welche Jahreszeit?
- Ein weiteres Thema welches mich sehr interessiert - auf diese gehe sicher nochmal genauer ein - ist der Sonnenschutz durch Pflanzen, vor allem Bäume. Die Blätter sind im Sommer dicht und schützen. Im Herbst verlieren die Bäume die Blätter und somit bleibt im Winter eine Struktur durch die die Sonne bis in die Räume fallen kann. Zu den schattenspendenden Eigenschaften kommt noch die Kühle durch die Verdunstung hinzu. Also pflanzt Pflanzen und traut euch große Bäume nahe ans Haus zu stellen.
3.2 leichte Stoffe
Im Sommer ziehen wir uns automatisch anders an als in den anderen Jahreszeiten. Die Stoffe werden leichter und dünner. Das Material wird daraufhin ausgesucht, das es kühlt. Das ist auch Zuhause sinnvoll! Wir empfinden einen Raum schon kühler, wenn der Wind die Möglichkeit hat den Vorhang zu bewegen. Ein schwerer kuschliger Samtvorhang mag im Winter das Gefühl von Wärme und Geborgenheit geben. Im Sommer ist ein leichter Leinenvorhang der vom Wind mitgenommen werden kann die bessere Wahl. Grundsätzlich bin ich dafür, dass Entscheidungen langfristig getroffen werden und gleichzeitig kann es auch bei einigen Punkten notwendig sein sie saisonal zu betrachten.
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3.3 Fußboden
Es gibt fußwarme Böden und fußkalte Böden. Stein und mineralische Böden sind grundsätzlich kühl, das heißt sie fühlen sich eher kalt an. Holz ist mittendrin, es nimmt die Temperatur von Körpern an und fühlt sich nach einiger Zeit warm an. Textile Böden sind warm. Während im Herbst und Winter die Füße sich gern warm und flauschig in dem Teppich kuscheln – hilft es im Sommer den Teppich zur Seite zu räumen. Der Boden kann dann dem Zuhause beim kühlen helfen.
3.4. Farben
Farbe ein wichtiger Bereich beim Wohnen. Ein leicht zu ändernder Bereich beim Wohnen und gleichzeitig ein sehr komplexes Themengebiet. Farben können Emotionen bewirken – warm und kalt, geborgen und frei. Sie können Räume in viele Richtungen verändern.
Farben im Sommer sind oft heller, bunter, verspielter. Dadurch kann ein Raum leichter und offener wirken. Auch nur der Hauch einer Farbe, die Decke in einem abgetönten Ton oder eine Wand, kann durch Sonne und Licht Reflexion dem gesamten Raum eine andere Anmutung geben.
4. Leichtigkeit - Was brauchen wir momentan wirklich?
Dieser letzter Punkt fällt mir gerade sehr akut zum Sommer ein: überall liegen neue/alte Dinge rum. Schwimmflügeln, Sonnencreme, Strohhalme, Handtücher, Schuhe – überall Schuhe die einfach ausgezogen werden. Ich glaube, das kennt jeder der Familie hat 🙂
Und dann denke ich an das Gefühl, was mir der Sommer verspricht: Leichtigkeit, wenig müssen, Sonnencreme Duft, Melonen Geschmack und frage mich wo bleibt das bei all den Dingen?
Mein Versuch: immer wenn die Dinge ohne Platz zuviel werden überleg ich, wo kann das „Zeug“ einen sinnvollen Platz haben. Dafür muss ich saisonal umdenken. Der große Vorteil daran ist, das ich saisonal auch aussortiere und mir so ständig die Chance gebe Ungebrauchtes gehen zu lassen und den aktuellen Anforderungen Raum zu geben. Also für die kommenden Sommerferien werden die Regensachen an der Garderobe gegen Körbe mit Badesachen getauscht. Die Kuscheldecken zur Seite geräumt und an ihrer Stelle Badetücher gelagert. Das Regal für die Blumentöpfe wird umgenutzt für Draussenspiele und der Wäschständer einfach dauerhaft im Garten aufgestellt und immer weitergenutzt.
Habt ihr noch eine besondere Herausforderung Dinge für diesen Sommer eine Platz zugeben?
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5. Sommer zuhause
So viele Gedanken und Möglichkeiten den Sommer zuhause willkommen zuheißen. Hast du schon eine Idee was du umsetzen möchtest?
Ich genieße jetzt, trotz Sonnenschein im dunklen, kühlen Zimmer zu liegen, den Mustern die die Sonne malt zuzuschauen und draußen das Leben zuhören. Das ist für mich Urlaub zuhause. 🤍☀️🤍🍉
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